Enge Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Frachtführern – Der Schlüssel zum Erfolg
Die Pflege guter Beziehungen zu Frachtführern ist für die meisten Speditionsunternehmen die Grundlage ihrer Tätigkeit. Gute Beziehungen tragen dazu bei, Transportsicherheit zu gewährleisten und Kundenerwartungen zu erfüllen. Dank guter Zusammenarbeit mit Frachtführern wird die Arbeit von Spediteuren effektiver und weniger stressig. Deshalb ergreifen Speditionsunternehmen verschiedene Maßnahmen, um Beziehungen zu Partnern auf höchstem Niveau aufzubauen und zu pflegen.
Wir hatten die Gelegenheit, mit Karol Kupczak, Transportdirektor bei Flash Logistic, über ihre eigenen Erfahrungen im Bezug auf die Zusammenarbeit mit Frachtführern zu sprechen. Kürzlich beschloss das Unternehmen, auf ein größeres Paket der privaten Frachtenbörse umzusteigen, um Frachtführer zu kategorisieren und separate Börsen für sie einzurichten.
Karol, was sind derzeit die wichtigsten Anliegen für Ihr Unternehmen? Worauf konzentrieren Sie Ihre Bemühungen?
Was uns am meisten am Herzen liegt, sind gute, dauerhafte und partnerschaftliche Beziehungen – sowohl zu unseren Kunden als auch zu Frachtführern. Wir setzen auf die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen, auf bestimmte Transportarten spezialisierte Subunternehmer, dank derer unsere Kunden ihre Ladung in sicheren Händen wissen. Um die Zufriedenheit der Verlader zu erhöhen, arbeiten wir nur mit Frachtführern zusammen, deren Transporte von der Be- bis zur Entladung mit einem GPS-System verfolgt werden können.
Welche Ereignisse haben Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren den größten Einfluss auf die Speditionsbranche und Ihr Unternehmen gehabt?
Die Transportbranche ist durch eine enorme Volatilität in einem noch nie dagewesenen Ausmaß gekennzeichnet. Außerdem ist die Situation in jedem Land, in dem wir Dienstleistungen anbieten, anders. Beispiele hierfür sind die Mauterhöhung in Deutschland oder das Macron-Gesetz in Frankreich. Der Markt wurde auch durch neue Anforderungen an die Transportlizenzen für Kleintransporter beeinflusst, die im Mai 2022 in der Europäischen Union für Fahrzeuge eingeführt wurden, die die Binnengrenzen der Gemeinschaft überqueren.
Darüber hinaus hat der Konflikt in der Ukraine zu einem Mangel an Fahrern geführt, der in der Branche ohnehin schon ein Problem war. Die Speditionsunternehmen suchen händeringend nach Fahrern.
Erwähnenswert sind auch die enormen Schwankungen bei den Kraftstoffpreisen. Manchmal hat es sich von einem Tag auf den anderen nicht mehr gelohnt, eine bestimmte Strecke zu einem bestimmten Tarif zu fahren.
Wie gehen Sie mit dieser Instabilität um? Welche Tools nutzen Sie zur Unterstützung?
Da das Wichtigste für uns die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Frachtführern ist, verwenden wir derzeit als Basisinstrument die private Frachtenbörse von Trans.eu. Damit ist es uns gelungen, eine eigene Datenbank von Subunternehmern zu erstellen, die alle Frachtführer enthält, die unsere Fracht befördern.
Die Entscheidung, die Private Frachtenbörse zu implementieren, fiel einstimmig aus, da wir alle die enormen Vorteile gesehen haben. Wir haben es nicht in Betracht gezogen, unsere eigene Frachtenbörse von Grund auf neu aufzubauen, da dies mit enormen Kosten und einem erheblichen Zeitaufwand verbunden gewesen wäre. Trans.eu hat uns dafür ein fertiges Produkt geboten, das von einem erfahrenen Team von IT-Spezialisten unterstützt wurde. Durch die Implementierung dieser fortschrittlichen Lösung konnten wir unsere Kosten erheblich senken. Wir haben ein Produkt erhalten, das unsere Anforderungen erfüllt, und wir glauben nicht, dass ein anderes Tool besser funktionieren könnte. Die private Frachtenbörse ist zu einem unverzichtbaren Werkzeug in unserer täglichen Arbeit geworden.
Welche Herausforderungen gab es bei der Einrichtung der privaten Frachtenbörse?
Zu Beginn hatten wir nur eine begrenzte Anzahl an Frachtführern in unserer privaten Börse. Dadurch gab es wenig Resonanz auf unsere Ladungen. Im Laufe der Zeit hat sich das Instrument jedoch immer mehr bewährt. Wir haben festgestellt, dass die Nutzung einer privaten Frachtenbörse mit der Zeit sehr effektiv wird und wir als Spediteur können dauerhafte Beziehungen zu Frachtführern aufbauen.
Ich bin überzeugt, dass unsere Börse noch effizienter arbeiten wird. Deshalb haben wir beschlossen, von einer privaten Börse auf mehrere kleinere umzusteigen. Diese Lösung wird es uns ermöglichen, die Frachtführer je nach Transportrichtung oder -art genau zu segmentieren.
Nach welchen Kriterien haben Sie Frachtführer in die Privatbörse eingeladen?
Die Sicherheit der Ladung und die damit verbundene Zufriedenheit unserer Kunden sind für uns besonders wichtig.
Der Prozess der Aufnahme von Frachtführern in unsere private Frachtenbörse beginnt mit Vorschlägen unserer Spediteure. Sie sind es, die uns Frachtführer melden, mit denen sie gut zusammengearbeitet haben. Wir achten darauf, dass sie auf unsere Angebote eingehen, schnell auf bestehende Probleme reagieren und diese unabhängig lösen.
Anschließend führen wir eine detaillierte Analyse der einzelnen Frachtführer durch und achten dabei auf Kriterien wie:
– die Größe des Unternehmens
– Dokumente, z. B. Haftpflichtversicherung des Frachtführer
– Aktivität in den sozialen Medien.
Wir überprüfen die Unternehmen auch durch ein externes Unternehmen anhand von aussagekräftigen Berichte. Diese Berichte enthalten Informationen darüber, wie lange das Unternehmen bereits auf dem Markt tätig ist, wie viele Mitarbeiter es hat, wie die finanzielle Situation des Unternehmens ist und ob es Schulden hat.
Wir haben bereits über die aktuelle Situation gesprochen, aber wie sehen Ihre Prognosen für die Zukunft aus?
Natürlich ist die Marktsituation von vielen Faktoren geprägt, so dass es schwierig ist, sie eindeutig zu beurteilen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass die schwierigsten Zeiten hinter uns liegen. Meine Marktbeobachtungen zeigen, dass wir bereits ein gewisses Wachstum des Frachtaufkommens erleben, daher bin ich optimistisch für die Zukunft.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
In den letzten drei Jahren haben wir uns darauf konzentriert, unsere Position auf dem Markt auszubauen, was meines Erachtens erfolgreich war. Jetzt wollen wir uns auf andere Geschäftsaspekte konzentrieren – in erster Linie durch den Erwerb neuer Zertifikate und Marketingaktivitäten. Wir beabsichtigen, den Umfang unserer Dienstleistungen auf den intermodalen Verkehr auszuweiten. Derzeit sind wir dabei, ein zweites Büro zu eröffnen, diesmal in Wrocław. Wir planen auch die Einführung von eSkonto, um unseren Frachtführern einen schnelleren Zahlungseingang zu ermöglichen, was sicherlich zu einer noch besseren Zusammenarbeit beitragen wird.
Unser nächstes Ziel ist es, den chinesischen Markt von Tür zu Tür zu bedienen. Derzeit kommt das größte Frachtaufkommen von dort, und ich denke, dass der Transport von China nach Europa weiter an Bedeutung gewinnen wird. Wir führen bereits konkrete Gespräche in diese Richtung.
All das tun wir in der Hoffnung, dass die Marke Flash Logistic weiter wachsen wird.